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Tequila: Was ist das?
Bei Partys, für Party Games und in der Bar kommt der Tequila gern als Shot zum Einsatz, wobei er auch in Mixgetränke wandert. Nicht vielen ist dabei bewusst, dass in der Spirituose ein viel größeres Potenzial schlummert. Tequila ist eine Form von Mezcal, aber genau genommen nicht dasselbe wie dieser Agavenschnaps.
Was ist der Unterschied zwischen Tequila und Mezcal?
Der Mezcal ist ein Agavenbrand im Allgemeinen. Es eignen sich mehrere Agavensorten für die Herstellung, und es gibt kaum Vorschriften zum Einhalten. Der Tequila hingegen wird aus dem Herzstück der Blauen Weberagave in Jalisco destilliert. In der Regel weist Tequila einen Alkoholgehalt von um die 40 % vol. auf.
Woher kommt Tequila?
Aus Mexiko. Da er eine geschützte Herkunftsbezeichnung sein Eigen nennt, darf er lediglich in jenem mittelamerikanischen Land hergestellt werden und trägt meist die Kennzeichnung "hecho en Mexico". Ein echter Tequila basiert zu 100 % auf der Blauen Weberagave, während ein Tequila Mixto eher mit einen Mezcal verglichen werden kann und neben mindestens 51 % Zucker aus der Agave noch Restzucker aus Zuckerrohr enthalten darf.
Es wird in Tequila Blanco und Tequila Silver sowie Tequila Reposado und Tequila Anejo unterschieden. Ein Blanco Tequila wird nach der Destillation abgefüllt und erinnert an Blanco Rum, der ebenfalls ungereift und farblos ist. Ein Silver Tequila – im Spanischen Plata genannt – mag kurz gelagert und anschließend gefiltert worden sein und ist ebenfalls von klarer, transparenter Farbe. Beim Reposado Tequila kam nach dem Brennvorgang eine kurze Lagerung im Holzfass zum Einsatz. Tequila Reposado reift für ein Minimum von zwei Monaten bis hin zu zwölf Monate lang. Der Anejo Tequila geht noch einen Schritt weiter und darf mindestens ein Jahr lang lagern. Er ruht bis zu drei Jahre in Eichenfässern. Noch älter als so ein Tequila Anejo ist ein Extra Anejo, dem man eher selten begegnet. Leicht gesondert davon betrachten sollte man den Gold Tequila – mitunter als Oro oder Joven bezeichnet – da er einen Blend aus weißem und fassgelagertem Agavenschnaps darstellt.
Wie wird Tequila hergestellt?
Erst geht es an die Ernte der Agaven, wobei die Blaue Weberagave mehrheitlich im mexikanischen Bundesstaat Jalisco kultiviert wird. Die Herzen (Pflanzenmitten) der Agaven werden herausgeschnitten und ausgekocht. Entweder erfolgt das Garen auf langsame und traditionelle Weise in Öfen mithilfe von Dampf und dauert mehr als einen Tag, oder der Hersteller verlässt sich auf Autoklaven mit Druck. Die gekochten Agavenherzen werden gekühlt, zerkleinert und gepresst, sodass man Agavensaft erhält. Der Saft und der Zucker bilden einen Agavensirup oder einen Most. Dieser wird in einen Tank gegeben und mithilfe von Hefe zum Gären gebracht, um aus dem Zucker Alkohol zu gewinnen. Nach einem Tag oder mehreren Tagen erhält man eine alkoholhaltige Flüssigkeit mit sehr niedrigem Alkoholgehalt, die zweifach destilliert wird. Es entsteht ein klarer Tequila, der entweder in die Flasche oder ins Holzfass wandert.
Wie Tequila trinken?
Viele von uns kennen das Trinkritual mit dem Salzlecken von der Hand und dem Beißen in eine Zitronenscheibe – aber warum wird Tequila mit Salz und Zitrone getrunken? Dieses Trinkritual ist bei den Mexikanern verpönt. Es hat sich wahrscheinlich in unseren Kreisen eingebürgert, weil lang der in Amerika und Europa erhältliche Tequila wenig hochwertig war und einen starken Geschmack sowie einen ziemlichen alkoholischen Biss entfaltete. Das Salz und die Zitronenscheibe sollten aushelfen und wurden gleichzeitig zum kultigen Ritual beim Tequila als Shot. Gönnt man sich Tequila von hoher Qualität, muss dies nicht sein.
Wie Tequila Gold trinken?
Junger Blanco oder Silver kann in Cocktails wandern, während sich lang gereifter, goldener bis bernsteinfarbener oder bräunlicher Anejo Tequila pur trinken lässt und ein wenig an Whisky oder Rum erinnert.
Was ist Tequila Sunrise?
Dabei handelt es sich um einen populären Cocktail mit Tequila. Der Agavenschnaps wird mit Grenadine-Sirup und Orangensaft (sowie Zitronensaft) gemischt. Man serviert ihn ohne Mischen in einem hohen Longdrinkglas mit Eiswürfeln, sodass er die Farbtöne von einem Sonnenaufgang (auf Englisch "sunrise") aufweist. Der Tequila Sunrise ist der Klassiker schlechthin unter den Tequila-Cocktails, wobei es weitere Cocktailrezepte mit Tequila wie z. B. Long Island Iced Tea, Margarita, Matador und Paloma gibt.
Wonach schmeckt Tequila?
Das kommt erneut darauf an, um welche Art von Agavenbrand es sich handelt. Gar nicht oder kurz gelagerter Tequila (Silver und Reposado) mag einen alkoholischen Unterton entfalten. Er offenbart die typischen Agavennoten, die manchmal eher fruchtig wirken und manchmal eher an Gemüse erinnern. Eine gewisse Schärfe oder Würze mag mitschwingen. Länger gelagerter Premium-Tequila wie Tequila Anejo wurde durch den intensiveren Holzkontakt geprägt. Er gibt sich weicher und runder, harmonischer und gleichzeitig auch komplexer. Mitunter vernimmt man süße Beiklänge wie von Vanille oder gar einen blumigen Unterton.